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Świeradów-Zdrój (Bad Flinsberg)

Bad Flinsberg (Świeradów-Zdrój) der malerisch am Queis (Kwisa), zwischen dem Hohen Iser und dem Kemnitzkamm (Grzbiet Wysoki, Grzbiet Kamienicki) des Isergebirges (Góry Izerskie) gelegene Kurort, ist seit vielen Jahren ein Anziehungspunkt für Kurgäste und Touristen. Ruhe und Stille, kein Trubel wie in großen Kurorten, die sprudelnden Heilquellen der Thermalwässer und das spezifische Gebirgsmikroklima bieten das ganze Jahr hindurch ausgezeichnete Bedingungen zur Erholung. Seit 1973 bildet Flinsberg mit dem in den Stadtbereich einbezogenen Bad Schwarzbach (Czerniawa Zdrój) einen Kurkomplex. Świeradów Zdrój Mit der Enstehung von Flinsberg ist eine Sage verbunden. Danach soli der slawische Stamm der Milcieni (Milczanie) hier im XII. Jh. ein Zentrum heidnischen Kultes geschaffen haben. Die Milcieni verehrten die Statue eines goldenen Löwen unweit der "wundertätigen Quelle". Erste urkundliche Daten für das Bestehen einer Siedlung stammen aus dem Jahre 1337. In seinen Werken beschrieb der schlesische Arzt Leonhard Thurneysser 1572 die Flinsberger Heilquellen. Später wiesen Kaspar von Schwenckfeid, Friedrich Lucae und Dr.Weist aus Wigandsthal auf ihren Wert hin. 1763 wurde Flinsberg Kur- und Badeort. 1793 berief Reichsgraf Johann Nepomuk Schaffgotsch eine aus Ärzten und Physikern zusammengesetzte Kommission ein, die die Heilwirkung der Flinsberger Quellen wissenschaftlich untermauerte. Bald entstand das erste Kurmittelhaus. Die einheimische Bevölkerung, die bisher vorwiegend von der Holzfällerei in den umliegenden Wäldern gelebt hatte, begann die anreisenden Kurgaste zu beherbergen. In dem sich rasch entfaltenden Kurort wurde 1784 ein evangelisches Bethaus errichtet, 1825 eine katholische Kapelle. Es entstanden ein Bade und Logierhauser für die Kurgaste sowie ein Brunnenhaus. Im Jahre 1811 wurde eine neue Quelle entdeckt, die Niederbrunnen genannt wurde. Die bis dahin als Flinsberger Spezialität geltenden Fichtenrindenbader wurden Ende des XIX. Jh. Durch Mooranwendungen ergänzt. Im Jahre 1895 vernichtete ein Großfeuer einen Teil der baulichen Anlagen, aber schon vier Jahre später entstand das neue Kurhaus mit seiner, in den Sudeten größten, Wandelhalle. Nach dem Flinsberg 1909 Bahnverbindung erhalten hatte, nahm die Zahl der Kurgäste stark zu. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich der Kurort sehr schnell. 1933 wurde festgestellt, dass die Quellen am Hang des Heufuders (Stóg Izerski) Radon haltig sind. Świeradów Zdrój Ein Jahr später wurde ein neuerbautes Radiumbad in Betrieb genommen. Zur gleichen Zeit stieg die Zahl wanderfreudiger Besucher. Ihre Wanderziele waren kleine Gebirgssiedlungen, die an den sumpfigen Hangen des Hohen Iser Kammes gelegen waren und auch die 1924 erbaute Heufuderbaude. Nach 1945 hieß Flinsberg zunächst Wieniec Zdrój, seit 1946 Świeradów Zdrój. 1970 erhielt der Ort das Stadtrecht. Bis heute hält er seine Tradition als Kurort aufrecht. Flinsberg und seine Umgebung besitzen vorzügliche Voraussetzungen für verschiedene Formen der Touristik. Dank des spezifischen Mikroklimas halt sich der Schnee hier sehr lange. In Flinsberg und seiner Umgebung gibt es viele markierte Wander und Radfahrwege. Markierungen fuhren auf den Gipfel des die Stadt überragenden Heufuders und zu der unterhalb seines Gipfels gelegenen Baude. Wanderern mit viel Ausdauer steht das ganze Isergebirge mit der ehemaligen Waldsiedlung Kammhauser (Polana Izerska) und dem Naturschutzgebiet "In der Iser" (Hala Izerska) offen. Am Fuß der Tafelfichte (Smrek) gibt es einen Grenzübergang nach Tschechien. Die Besucher dieses Kurorts können an zahlreichen kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. Im Frühling finden in der Stadt die "Tage der blühenden Rhododendron-Sträucher" statt. Im Sommer gibt es das Festival für elektronische Musik "EL - Izerie", das Internationale Festival der Jugendorchester und im August die "Tage von Świeradów". Eine besondere Aufmerksamkeit gebührt den seit 1933 alljährlich stattfindenden Treffen von Ensembles für alte Musik. Die Künstler spielen originalgetreu Werke polnischer und europäischer Komponisten des XII. bis XVII. Jh. Es ist eine der seltenen Möglichkeiten historische Kleider zu sehen und alte Instrumente zu hören, wie Fiedel, Zink, Serpent, Laute, Schalmei und andere. Seit 1994 wirkt in Flinsberg die Gerard Stiftung für Zeitgenössische Kunst. Ihr Ziel ist es, neue Formen zur Promotion von Kultur und Kunst zu finden.